Call for Papers


Sprache bewegt sich in einem gesellschaftlichen und damit immer auch in einem politischen Raum.
Das bedeutet, Sprachpolitik bzw. Sprachenpolitik ist allgegenwärtig. Gleichwohl ist die Forschung zu
sprach(en)politischen Fragen in Deutschland kein zentrales Thema der Linguistik und angrenzender
Fächer. Dies spiegelt die Stellung von Sprach(en)politik in der Gesellschaft wider: kohärente Ansätze
sind selten, und es herrscht weitgehend Stückwerk vor. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine Be-
schäftigung mit Sprach(en)politik gäbe – und zwar sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik
und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Allerdings findet diese Thematisierung oft in Kontexten
statt, die inhaltlich anders gerahmt werden. Dazu gehören etwa die Stellung der autochthonen Min-
derheitensprachen, die Fremdsprachen- oder Mehrsprachigkeitspolitik in Schulen oder der Umgang
mit Sprachen von Migrant/-innen im Rahmen von Integrations- bzw. Inklusionsdebatten.
Vor diesem Hintergrund laden wir zu einer Tagung ein, die sich ausdrücklich mit Sprach(en)politik in
Deutschland befassen soll. Hier möchten wir zusammenführen, wie zu Sprach(en)politik in unter-
schiedlichsten Kontexten gearbeitet wird. Das reicht von Untersuchungen zur Situation der autoch-
thonen ebenso wie der allochthonen Minderheitensprachen über z.B. die herausgehobene Rolle des
Englischen bis zum Umgang mit Mehrsprachigkeit an Schulen, in Unternehmen oder in den Medien.
Fokussiert werden können Top-down- ebenso wie Bottom-up-Ansätze auf der Makro-, Meso- oder
Mikroebene.
Da es unser Ziel ist, eine Vielzahl von Ansätzen zusammenzubringen, möchten wir ausdrücklich auch
Kolleg/-innen aus angrenzenden Fächern – die etwa aus politikwissenschaftlicher, juristischer, sozio-
logischer, philosophischer oder bildungswissenschaftlicher Perspektive zu Sprach(en)politik arbeiten
– auffordern, ihre Vorschläge einzureichen. Genauso sind wir interessiert an Erfahrungen aus dem
Alltag von Personen, die praktisch mit der Organisation von Sprache zu tun haben.
Explizit möchten wir auch den akademischen Nachwuchs einladen, Arbeiten und Ideen vorzustellen
und zu diskutieren.
Wir freuen uns, dass als Plenarvortragende Vít Dovalil (Karls-Universität Prag), Natalia Gagarina (Leib-
niz-Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft, Berlin) und Stefan Oeter (Universität Hamburg) zu-
gesagt haben.
Schicken Sie bitten Ihr Abstract im Umfang von ca. 300 Wörtern bis zum 31.1.2024 an
sprachenpolitik@ids-mannheim.de .
Die Tagung wird organisiert von Katharina Dück, Heiko F. Marten und Albrecht Plewnia (IDS) zusam-
men mit Katja Cantone (Duisburg-Essen) und Patrick Wolf-Farré (Wien).

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